Als Beziehungs- und Betreuungspersonen nehmen wir für die bei uns lebenden Kinder und Jugendlichen verschiedene Aufgaben wahr und begleiten sie somit in ihrem täglichen Leben. Dazu gehören unter anderem:
1. Sicherung der physiologischen Bedürfnisse – Nahrung, Kleidung, Hygiene, Schlaf, Sport und Bewegung, Entspannung
Wir haben neben der Sicherung der Grundversorgung den Anspruch, die Kinder und Jugendlichen beim Einkauf von Lebensmitteln sowie beim Erwerb von Kleidung zu beraten. Weiterhin möchten wir die Kinder und Jugendlichen zu einer selbstständigen Gesundheits- und Hygieneerziehung befähigen sowie Bewegungs-, Freizeit- und Sportangebote schaffen. Des Weiteren bieten wir den Kindern und Jugendlichen eine sinnvolle Strukturierung ihres Tages- und Wochenablaufs an.
2. Sicherung des Bedürfnisses nach Sicherheit – Sicherheit, Schutz, Ruhe, Freiheit von Angst
Klare Regeln, nachvollziehbare Grenzen, Konsequenz, verlässliche Unterstützung bei der Bewältigung von Krisen, Konflikten und Rückschlägen sowie der Vermittlung externer Beratungs- und Therapieangebote geben den Kindern und Jugendlichen den nötigen sicheren und stabilen Rahmen. Ein wesentlicher Punkt dabei sind transparente Regeln und Pflichten. Dadurch werden auch das Erleben von Ruhe sowie Angstfreiheit möglich.
3. Sicherung des Bedürfnisses nach Bindung – Zugehörigkeit, Freundschaft, wechselseitiger Beziehungsaufbau
Dieses Bedürfnis wird bei uns im Rahmen zweier Elemente umgesetzt: einerseits im Kontakt zur Herkunftsfamilie sowie zu Freunden, andererseits in der Gestaltung der Gruppenatmosphäre.
- Besonders wichtig ist für uns, dass die bei uns lebenden Kinder und Jugendlichen regelmäßigen Kontakt zu ihrer Herkunftsfamilie, ihren Freunden sowie anderen Verwandten haben, um die Beziehung und Bindung zu halten beziehungsweise zu fördern. Um den Abbau von Schwierigkeiten in der Familie oder mit anderen Personen zu ermöglichen, unterstützen wir unsere Bewohner bei dem Aufbau neuer Interaktionsstile.
- Für den Beziehungsaufbau in unserer Gruppe sehen wir es als besonders wichtig an, den Kindern und Jugendlichen zu zeigen, dass wir auch in schwierigen Situationen für sie da sind. Die Kinder und Jugendlichen lernen so, Verantwortung für sich und andere zu übernehmen.
4. Sicherung des Bedürfnisses nach Selbstwert – Wertschätzung, Anerkennung, Vertrauen
Unser Umgang mit den Kindern und Jugendlichen ist wertschätzend. Die Förderung des Selbstwertes der Kinder und Jugendlichen geschieht unter anderem durch die Anerkennung und Belohnung positiver Leistungen sowie von Anstrengungsbereitschaft. Weiterhin haben die Kinder und Jugendlichen die Möglichkeit Verantwortung für einzelne Aufgaben und Bereiche zu übernehmen, um darüber individuelle Ressourcen zu entwickeln und damit den Selbstwert zu steigern.
5. Sicherung kognitive Bedürfnisse – Bildung, Wissen, Verstehen von Zusammenhängen, Neugier
Zu unseren Aufgaben zur Befriedigung der kognitiven Bedürfnisse gehören unter anderem die Betreuung bei Hausaufgaben, die Unterstützung beim Lernen, die Förderung der kognitiven Fähigkeiten, die Erweiterung des Wissens sowie die Unterstützung bei schulischen Krisen.
6. Sicherung ästhetischer Bedürfnisse – Ordnung, Schönheit
Wir bieten den Kindern und Jugendlichen die Möglichkeit ihren kreativen Neigungen, Interessen und Talenten nachzugehen. Des Weiteren haben sie die Möglichkeit ihr eigenes Zimmer ihrem Geschmack entsprechend zu gestalten.
7. Sicherung des Bedürfnisses nach Selbstverwirklichung – Potentiale entwickeln und ausschöpfen, Ziele erkennen und erreichen
Unsere Aufgabe ist die Förderung individueller Interessen, Begabungen sowie Neigungen. Dabei möchten wir gemeinsam mit den Kindern und Jugendlichen für diese Freiräume schaffen, um die Entwicklung eigener Präferenzen zu ermöglichen. Weiterhin ist es uns wichtig gemeinsam mit den Kindern und Jugendlichen deren Ziele zu erkennen und Wege zu finden, um diese zu erreichen.
Weitere wichtige Aufgaben liegen zum einen in der Kooperation mit den Jugendämtern und anderen Netzwerkpartnern sowie zum anderen in der Dokumentation unserer täglichen Arbeit.
8. Kooperation mit Jugendämtern und anderen Netzwerkpartnern
Wir sehen es als unsere Aufgabe an mit den Jugendämtern und anderen Netzwerkpartnern, wie beispielsweise Schulen, in regelmäßigen Kontakt zu stehen, um Entwicklungen und Fördermöglichkeiten der Kindern und Jugendlichen beobachten und beeinflussen zu können. Desweiteren ist für uns von Bedeutung möglichst präventiv zu agieren, um so potenziellen Konflikten vorbeugen zu können.
9. Dokumentation unserer täglichen Arbeit
Um Entwicklungsverläufe und die Erreichung von Zielen verdeutlichen zu können, haben wir es uns zur Aufgabe gemacht, die tägliche Arbeit zu dokumentieren. Diese tägliche Dokumentation bildet die Grundlage für Berichte, wie beispielsweise Entwicklungsberichte sowie das damit verbundene Hilfeplangespräch. Dabei beachten wir Schweigepflicht und Datenschutz bezüglich der uns anvertrauten Kinder und Jugendlichen.