Die Beziehung zwischen Eltern und deren Kinder ist häufig einzigartig und sehr tiefgreifend. Ihre Eltern sind für Kinder immer alles uns haben somit fast immer einen besonders hohen Stellenwert. Sollen oder dürfen Kinder nicht mehr bei ihren Eltern wohnen, ist dies sowohl für Eltern als auch für die Kinder ein sehr einschneidendes Erlebnis. Kinder fühlen sich häufig schuldig, Eltern haben oft das Gefühl versagt zu haben oder schlechte Eltern zu sein. Im Rahmen der Elternarbeit wollen wir den Eltern gern Ressourcen und Stärken aufzeigen, und mit ihnen gemeinsam neue Ressourcen entwickeln. Dies kann oft helfen, um auch im Umgang mit dem Kind, neue Ideen und Lösungsansätze zu entwickeln. Dies ist vor allem hinsichtlich einer möglichen Rückführung der Kinder und Jugendlichen in das Elternhaus von Bedeutung.
Weiterhin ist der Einbezug der Eltern für uns wichtig, da sie sich sonst übergangen fühlen könnten, resultierend daraus die Hilfe blockieren könnten und ein Scheitern dieser möglich wäre. Dies ist weder für den Selbstwert des Kindes noch seiner Eltern förderlich.
In unserer Wohngruppe werden drei Formen der Elternarbeit umgesetzt:
- Elterngespräche
- intensive Elternarbeit
- Kontakte über Telefon, E-Mail, Briefe, regelmäßige Beurlaubungen, etc.
Diese drei Formen werden im Folgenden kurz erklärt.
1. Elterngespräche
Elterngespräche finden in der Regel vierzehntägig statt und somit zweimal im Monat statt und werden durch die pädagogischen Fachkräfte des Teams durchgeführt. Thematisch dienen sie unter anderem dem Erfahrungsaustausch zum Umgang mit dem Kind beziehungsweise Jugendlichen, den Entwicklungen im schulischen Bereich, der Auswertung der Beurlaubungs- und Besuchskontakte sowie dem Stand der individuellen Förderung des Kindes.
2. Intensive Elternarbeit
Die Eltern haben die Möglichkeit an fünf Wochenenden pro Jahr in unserer Wohngruppe zu übernachten. Dafür steht eine separate Elternwohnung zur Verfügung. An diesen Wochenenden werden die Eltern in das Leben der Wohngruppe integriert, haben die Möglichkeit individuell mit ihrem Kind Zeit zu verbringen und werden durch die pädagogischen Fachkräfte begleitet. Wir wollen gemeinsam mit den Eltern und den Kindern in einem geschützten Umfeld Alltagssituationen trainieren.
Die Elterngespräche und die intensive Elternarbeit sind nicht losgelöst voneinander zu betrachten – sie ergänzen sich vielmehr gegenseitig.
3. Kontakte über Telefon, E-Mail, Briefe, regelmäßige Beurlaubungen, etc.
Generell befürworten und unterstützen wir den regelmäßigen Kontakt der bei uns lebenden Kinder und Jugendlichen zu ihren Eltern. Dazu sind verschiedene Möglichkeiten vorhanden, wie zum Beispiel das Telefon, regelmäßige Beurlaubungen oder die Nutzung von E-Mails und Briefen.